In der Reihe “Werkzeugkasten” stelle ich verschiedene Tools zur Bearbeitung von Problemen vor. Sollte es einmal komplexer sein, stehe ich gerne als Coach zur Verfügung.
Ausgangslage: festgefahrenes Problem – es gibt sie immer wieder, die Situationen, in denen nichts mehr vor oder zurück zu gehen scheint.
Es gibt da einen kleinen, aber sehr wirksamen Fragesatz, den man für eine erste pragmatische Analyse einsetzen kann. Versuchen Sie es einmal mit folgendem Satz:
“Love it, leave it or change it”
Dieser Satz, zirkulär wiederholt, kann in viele eingefahrene Situationen wieder Bewegung bringen.
Hier ein kleines Beispiel:
Otto K. fragt sich, ob er seinen Job wirklich weiter machen soll. Immer wieder kommen ihm Zweifel, immer wieder dreht er sich im Kreis.
Hier ein fiktiver innerer Dialog mit Hilfe unseres kleinen Satzes:
1. Runde:
- “Kann ich meinen Job lieben?” – “Nein, so wie es im Moment läuft, gehts auf keinen Fall weiter!”;
- “Kann ich meinen Job einfach kündigen?” – “Nein, ich brauche ja das Geld”;
- “Kann ich meinen Job verändern?” – “Weiß ich nicht genau. Dazu müsste ich wohl mit meinem Vorgesetzten sprechen.”
2. Runde nach einem Gespräch mit dem Vorgesetzten, mit dem keine Lösung gefunden wurde:
- “Kann ich meinen Job lieben?” – “Nein, immer noch nicht.”
- “Kann ich meinen Job kündigen?” – “Nein, ich brauche das Gald”
- “Kann ich meinen Job verändern?” – “Das scheint nicht möglich zu sein.”
3. Runde:
- “Wenn ich ihn weder lieben lernen, noch verändern kann, so muss ich mich wohl doch nach einem Neuen umschauen.”
- “Kann ich meinen Job kündigen?” – “Ja, denn ich will mich nicht weiter unglücklich machen.”
Selbstverständlich gibt es in jedem Punkt dieser Fragereihe zig weitere Möglichkeiten, aber an der Grundstruktur ändert sich dabei wenig. Es geht immer um das Abwägen, der Möglichkeiten, das Problem zu lieben, zu verlassen oder zu verändern.
